ansicht Grabstein

Rheindorf-Meller-Grabstein

Die Familien RHEINDORF und MELLER spielte eine bedeutende und vielfältige Rolle in der Entwicklung unseres Dorfes.

Informationen zu den Familien

Noch heute reden die alten Dorfbewohner von dem “ Rische Ringdorf „, dem reichen Rheindorf, der nach dem „Großen Brand“ von 1793 schon im gleichen Jahr den Dietkirchener Hof wieder aufbauen konnte. Es handelte sich um Johann Henrich Rheindorf (1735- vor 1815)

Er berichtet dem Kurfürsten 1779, daß durch die Viehseuche von 1776-1779 er 50 Stück Rindvieh und 30 Schafe verloren habe. Henn ich nicht von Haus aus etwas zuzusetzen gehabt, hätte ich keine Rettung gehabt.“ Also war schon sein Vater kein armer Mann. In einer Urkunde von 1790 heißt es“ so ist es gar nicht zu verwundern, daß derselbe (J. Henrich Rheindorf) ein Kapitalist geworden ist.“ Aus dem Bericht des kurfürstlichen Oberkellners Nettekoven über den „Großen Brand“ geht hervor, das der finanzielle Verlust der Familie Rheindorf 8000  Thaler betrug.

Da der Kurfürstliche Burghof nicht wiederaufgebaut wurde, mußte Henrich Rheindorf eine Abfindung für die restlichen 3 Jahre-Pachtverlust bekommen. Laut einem 2-ten Gutachten war es eine Summe von 10137 Thalern.
Es liegt ein bäuerlicher Bericht vor, daß die Rheindorfs von 1794 – 1800 rund 400 Morgen Ackerland bewirtschafteten (Burghof 192 M., Dietkirchener Hof 111M., Heidenhof 102 M.), dies brachte ihnen große Gewinne ein! So waren sie in der Lage , 1806 den durch die Franzosen verstaatlichten Burghof über den Mackler G. Falkenstgig für 23.200 Franken und dazu den Dietkirchener Hof für 9200 Franken zu kaufen. Vater und Sohn waren ca 60 Jahre Pächter des Burghofes gewesen; nach 1806 wurde Henrich II Eigentümer beider Höfe. Der älteste Sohn Maximilian Heinrich erhielt später den Dietkirchener Hof und der Sohn Johann Heinrich den Dützhof zu Heimerzheim, der ca.400 Morgen umfasste,

Die Kapitel „Der Burghof und seine Pächter“, „Der Dietkirchener Hof“ und das „Merkbuch des Dietkirchener Hof“ sind interessante Ausschnitte aus der Familiengeschichte, die aber zugleich auch Dorfgeschichte sind.

Auffallend ist, daß Vater, Sohn und Enkel alle zu ihrem Rufnamen den Namen Henrich bzw. Heinrich haben! Allgemein glaubte man in Buschhoven. die Rheindorf wären von den Dützhöfen gekommen. Das war ein Irrtum, es war genau umgekehrt!

Seine Witwe hat diesen markanten und zeithistorischen Grabstein durch den Steinmetz A. WEILER aus Bonn im Jahre 1833 setzen lassen. Der Stein ist also 189 Jahre (im Jahr 2022) alt. Die jetzige Beschriftung stammt wohl aus dem Jahre 1856, als dort nämlich auch seine Frau begraben wurde.

Der Grabstein steht unter Denkmalschutz. Der HVV kümmert sich regelmäßig um den Erhalt und die Pflege des Denkmal.

Quellenangabe:   Chronik von Buschhoven Heft3 (Dr.  August Simon)